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Was bewirkt der Beitrag für die längere Nutzungsdauer von Kühen?
Was sind die theoretisch zu erwartenden Effekte des Beitrags für die längere Nutzungsdauer von Kühen auf die Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und die Tiergesundheit auf Schweizer Bauernbetrieben?
**Hintergrund**
Im nächsten Jahr führt der Bund eine Zahlung für eine längere Nutzungsdauer von Kühen ein. Bäuerinnen und Bauern erhalten einen Beitrag von 10 Fr. pro Tier und Jahr, wenn ihre Kühe mehr als dreimal abkalben. Mit jeder zusätzlichen Laktation pro Tier nimmt der Beitrag zu, bis zu einem Maximum von 200 Fr. nach der siebten Abkalbung. Das Ziel ist eine Reduktion der Anzahl der Aufzuchttiere und eine damit verbundene Reduktion von Nitrat- und Methanemissionen auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Der Vorteil dieser Zahlung ist, dass die Bäuerinnen und Bauern die Anzahl der Laktationen erhöhen dürften und dadurch die Stickstoff- und Treibhausgasemissionen reduziert werden. Entscheidend für die Wirkung des Beitrags ist aber auch deren Konzeptionierung. Neben den Vorteilen kann eine Entschädigung von Laktationen auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Wenn für die Zahlung nicht die Anzahl gemolkene Tage, sondern die Anzahl Abkalbungen entscheidend ist, dann wird damit indirekt auch eine kürzere Laktationsdauer gefördert. Aus einer ökonomischen, ökologischen und physiologischen Sicht ist dies unter Umständen kontraproduktiv, wenn Kühe, trotz anhalten-der Milchleistung, am Ende der Laktation früher trockengestellt werden. Damit könnte sich einerseits das Risiko für einen Antibiotikaeinsatz erhöhen und die Anzahl an nicht gemolkenen Tagen über die gesamte Lebensdauer erhöhen. Andererseits würde dadurch auch der Besamungszeitpunkt innerhalb der Laktation nach vorne verschoben, wodurch Fruchtbarkeitsprobleme wahrscheinlicher würden. Eine Zahlung nach Alter könnte hingegen dazu führen, dass «Gnadenhöfe» unterstützt würden, welche keinen Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion mehr leisten.
Im Kontext der komplexen Wechselwirkung zwischen Genetik, Fütterung, Trockenstellen, Fruchtbarkeit, Tiergesundheit und Herdenmanagement stellt sich daher die Frage, wie sich der Beitrag für eine längere Nutzungsdauer tatsächlich auf die Nachhaltigkeit der Tierhaltung in der Schweiz auswirkt.
**Forschungsfragen**
Was sind die theoretisch zu erwartenden Effekte des Beitrags für die längere Nutzungsdauer von Kühen auf die Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und die Tiergesundheit auf Schweizer Bauernbetrieben?
Welche ökonomischen und tierphysiologischen Trade-offs entstehen zwischen einer kürzeren Laktationsdauer und einer Erhöhung der Anzahl Abkalbungen?
**Methode**
Mit Hilfe eines einfachen Optimierungsmodells werden Laktationsdauer, Anzahl Laktationen, Milchleistung und ökonomischen Auswirkungen in Bezug zueinander gesetzt. Mit Hilfe dieses Mo-dells werden anschliessend verschiedene Szenarien gerechnet, die es erlauben, die Trade-offs zwischen den unterschiedlichen Zielen zu quantifizieren.
Literatur
De Vries, A., 2020. Symposium review: Why revisit dairy cattle productive lifespan? Journal of Dairy Science 103, 3838-3845.
Lehmann, J.O., Mogensen, L., Kristensen, T., 2019. Extended lactations in dairy production: Eco-nomic, productivity and climatic impact at herd, farm and sector level. Livestock Science 220, 100-110.
Schuster, J.C., Barkema, H.W., De Vries, A., Kelton, D.F., Orsel, K., 2020. Invited review: Academic and applied approach to evaluating longevity in dairy cows. Journal of Dairy Science 103, 11008-11024.
Direktzahlungsverordnung DZV; Änderungen vom 13.4 (Inkrafttreten 1.1.23)
**Hintergrund** Im nächsten Jahr führt der Bund eine Zahlung für eine längere Nutzungsdauer von Kühen ein. Bäuerinnen und Bauern erhalten einen Beitrag von 10 Fr. pro Tier und Jahr, wenn ihre Kühe mehr als dreimal abkalben. Mit jeder zusätzlichen Laktation pro Tier nimmt der Beitrag zu, bis zu einem Maximum von 200 Fr. nach der siebten Abkalbung. Das Ziel ist eine Reduktion der Anzahl der Aufzuchttiere und eine damit verbundene Reduktion von Nitrat- und Methanemissionen auf den landwirtschaftlichen Betrieben.
Der Vorteil dieser Zahlung ist, dass die Bäuerinnen und Bauern die Anzahl der Laktationen erhöhen dürften und dadurch die Stickstoff- und Treibhausgasemissionen reduziert werden. Entscheidend für die Wirkung des Beitrags ist aber auch deren Konzeptionierung. Neben den Vorteilen kann eine Entschädigung von Laktationen auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Wenn für die Zahlung nicht die Anzahl gemolkene Tage, sondern die Anzahl Abkalbungen entscheidend ist, dann wird damit indirekt auch eine kürzere Laktationsdauer gefördert. Aus einer ökonomischen, ökologischen und physiologischen Sicht ist dies unter Umständen kontraproduktiv, wenn Kühe, trotz anhalten-der Milchleistung, am Ende der Laktation früher trockengestellt werden. Damit könnte sich einerseits das Risiko für einen Antibiotikaeinsatz erhöhen und die Anzahl an nicht gemolkenen Tagen über die gesamte Lebensdauer erhöhen. Andererseits würde dadurch auch der Besamungszeitpunkt innerhalb der Laktation nach vorne verschoben, wodurch Fruchtbarkeitsprobleme wahrscheinlicher würden. Eine Zahlung nach Alter könnte hingegen dazu führen, dass «Gnadenhöfe» unterstützt würden, welche keinen Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion mehr leisten.
Im Kontext der komplexen Wechselwirkung zwischen Genetik, Fütterung, Trockenstellen, Fruchtbarkeit, Tiergesundheit und Herdenmanagement stellt sich daher die Frage, wie sich der Beitrag für eine längere Nutzungsdauer tatsächlich auf die Nachhaltigkeit der Tierhaltung in der Schweiz auswirkt.
**Forschungsfragen** Was sind die theoretisch zu erwartenden Effekte des Beitrags für die längere Nutzungsdauer von Kühen auf die Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und die Tiergesundheit auf Schweizer Bauernbetrieben? Welche ökonomischen und tierphysiologischen Trade-offs entstehen zwischen einer kürzeren Laktationsdauer und einer Erhöhung der Anzahl Abkalbungen?
**Methode** Mit Hilfe eines einfachen Optimierungsmodells werden Laktationsdauer, Anzahl Laktationen, Milchleistung und ökonomischen Auswirkungen in Bezug zueinander gesetzt. Mit Hilfe dieses Mo-dells werden anschliessend verschiedene Szenarien gerechnet, die es erlauben, die Trade-offs zwischen den unterschiedlichen Zielen zu quantifizieren. Literatur De Vries, A., 2020. Symposium review: Why revisit dairy cattle productive lifespan? Journal of Dairy Science 103, 3838-3845. Lehmann, J.O., Mogensen, L., Kristensen, T., 2019. Extended lactations in dairy production: Eco-nomic, productivity and climatic impact at herd, farm and sector level. Livestock Science 220, 100-110. Schuster, J.C., Barkema, H.W., De Vries, A., Kelton, D.F., Orsel, K., 2020. Invited review: Academic and applied approach to evaluating longevity in dairy cows. Journal of Dairy Science 103, 11008-11024. Direktzahlungsverordnung DZV; Änderungen vom 13.4 (Inkrafttreten 1.1.23)
Beurteilung des Beitrags für die längere Nutzungsdauer von Kühen auf die Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und die Tiergesundheit auf Schweizer Bauernbetrieben.
Beurteilung des Beitrags für die längere Nutzungsdauer von Kühen auf die Wirtschaftlichkeit, Umweltwirkung und die Tiergesundheit auf Schweizer Bauernbetrieben.